OKURA - nicht nur schleimig sondern auch wunderschön
An der Ecke eines türkischen Gemüseladens habe ich mein Schätzen entdeckt. Okuraschoten! Die Saison für dieses Sommergemüse hat angefangen. Mit innerlicher Freude habe ich sofort zugegriffen.
Okura kann man roh oder gekocht verzehren. Wenn die Schoten im rohen Zustand fein verhackt und gut gerührt werden, wird eine schleimige Masse entstehen. Und genau diese klebrige Konsistenz (#ネバネバ感) lieben die Japaner.
Zu den Lieblingen der gleichen Gattung zählt auch Natto (fermentierte Sojabohnen), Mulukhiyah, Yamwurzel (山芋) oder Mozuku- oder Mekabu-Algen usw.
Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass schleimige Lebensmittel gegen Sommermüdigkeit wirksam sind (夏バテ防止).
Als Hobbygärtner hat mein Vater früher dieses Gemüse im Garten angebaut. Daher kenne ich noch Besonderheiten zu Okura.
Seine Blühten sind wunderschön! Ihre zärtlichen kremfarbigen Blühten haben einen leuchtend tief-violetten Kern in der Mitte. Sie ist aber kurzlebig. Gegen Mittag welken sie schon.
Okura gehört zur Familie der Malvengewächse wie Hibiskus und Stockrose. Kein Wunder, dass sie wunderschöne Blüten haben.
Zum guten Schluss möchte ich ein Haiku über eine Stockrose von Shiki Masaoka zitieren.
Denkend an zarte Okura-Blühte in meiner Kindheit, werde ich heute Abend Sommernudeln mit Okura (オクラねばねば素麺) zubereiten.
#gedicht #japanisch #esskultur #nebaneba